Newsletter August 2021

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

nachdem in diesem Jahr nahezu alle Präsenzveranstaltungen ausfallen mussten, fand am 10.6.2021 ein Online-Meeting des Arbeitskreises „Geburtshilfliche Anästhesie“ statt. Wichtiger Tagesordnungspunkt waren die anstehenden Wahlen. Hierüber und über weitere aktuelle Themen und Projekte möchten wir Sie mit diesem Newsletter informieren.

Wahlen

Mit der Gründung des Arbeitskreises auf dem DAC 2018 in Nürnberg hatten Frau Prof. Dorothee Bremerich und Herr Univ.-Prof. Peter Kranke die Positionen des 1. und 2. Sprechers sowie Herr Prof. Manuel Wenk die Funktion des Schriftführers übernommen, jetzt standen zum 2. Mal Wahlen an. Die beiden Sprecher hatten sich wieder zur Wahl gestellt und wurden - vorbehaltlich der Bestätigung durch das Präsidium der DGAI im November - in ihrem Amt bestätigt. Herr Prof. Wenk war nicht wieder angetreten. Zur neuen Schriftführerin wurde Frau Dr. Susanne Greve gewählt.

Leitlinien und Verlautbarungen

Die AWMF-S1-Leitlinie „Geburtshilfliche Analgesie und Anästhesie“ wurde von 18 Experten und Expertinnen erstellt und ist seit dem 2.3.2020 online. Sie versteht sich als Verbindung zu themenverwandten anderen AWMF-LL wie „Erstversorgung von Neugeborenen“, „Die Sectio caesarea“ und „Die vaginale Geburt am Termin“. Die Gültigkeitsdauer der LL ist bis zum 1.3.2025 festgelegt. Beim Präsidium der DGAI wurde beantragt (22.7.2021), die LL erneut auf S1-Niveau überarbeiten zu dürfen und um bestimmte Themenschwerpunkt zu erweitern (z.B. der peripartale Einsatz von Uterotonika, ERAS-Konzepte, die Notwendigkeit der Linksseitenlage bei der Sectio caesarea, der peripartale Einsatz von Lachgas etc.). Auch zwei weitere Verlautbarungen bedürfen der Überarbeitung durch den Arbeitskreis: der „Einsatz von Lachgas zur Schmerztherapie unter der Geburt“ und „Vereinbarung über die Zusammenarbeit in der operativen Gynäkologie und in der Geburtshilfe“. Für beide Verlautbarungen wurde ebenfalls der Antrag auf Überarbeitung an das Präsidium der DGAI gestellt. Interessierte AK-Mitglieder sind ausdrücklich aufgefordert, ihr Interesse an der Mitwirkung kund zu tun!

Geburtshilfliches Anästhesiesymposium/Jahrestagung des Arbeitskreises

Wir hoffen sehr, dass 2022 wieder Präsenzveranstaltungen möglich sein werden. Vor allem hoffen wir, dass wir unser mittlerweile traditionelles jährliches Geburtshilfliches Anästhesiesymposium, das gleichzeitig auch das Jahrestreffen des Arbeitskreises ist, 2022 wieder durchführen können. Nachdem das für den März dieses Jahres in Hannover geplante 22. Symposium pandemiebedingt leider ausfallen musste, haben wir inzwischen mit den Planungen für das kommende Jahr begonnen. Neuer Termin ist der 5. März 2022 in Hannover. Viele der für dieses Jahr geplanten Themen sind auch weiterhin aktuell, wir möchten Sie aber ausdrücklich ermuntern, uns Themen, die Ihnen besonders am Herzen liegen, und über die Sie im Rahmen dieses Symposiums oder weiterer wissenschaftlicher Tagungen und Kongresse gerne mehr erfahren würden, zu nennen. Neben den wissenschaftlichen Vorträgen stellt das Symposium für viele Teilnehmer auch immer eine willkommene Möglichkeit zum Austausch mit anderen geburtshilflich-anästhesiologisch interessierten Kolleginnen und Kollegen dar. Wir würden deshalb gern wissen, ob Interesse daran besteht, bereits am Vorabend der Veranstaltung eine Möglichkeit zum zwanglosen Zusammensein anzubieten. Bitte schreiben Sie uns an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

COALA-Register

Bereits im März 2020 wurde unter Federführung der Klinik für Anästhesiologie der Uni Würzburg (insbesondere Herr Prof. Kranke und Frau Dr. Sitter) das COALA-Register (COVID-19 related Obstetric Anaesthesia Longitudinal Assessment-Registry) gegründet. Ziel war es, das Auftreten von peripartalen SARS-CoV-2 Fällen zu Beginn der Pandemie zeitnah einschätzen zu können. In Deutschland und der Schweiz wurden wöchentlich prospektiv Daten zu Verdachts- und bestätigten SARS-CoV-2 Fällen bei Schwangeren speziell zum Zeitpunkt der Geburt erhoben. Elf teilnehmende Zentren haben im Verlauf 44 SARS-CoV-2 positive Schwangere zum Zeitpunkt der Geburt bei 7167 Geburten gemeldet (3 Fälle auf 2270 Geburten zwischen März und Mai 2020 und 41 Fälle auf 4897 Geburten zwischen Oktober 2020 und Februar 2021). Berichtet wurden zwei schwere COVID-19 Verläufe (1 mit Todesfolge nach ECMO, 1 mit Überleben nach ECMO). Bei 28 (68%) Patientinnen verlief die Infektion asymptomatisch.

Aktuell ist die prospektive, wöchentliche Datenerhebung pausiert. Zur Überlegung steht, das Register mit dem Schwerpunkt auf an COVID-19 erkrankten Schwangeren zum Zeitpunkt der Geburt, sowie im Verlauf auch auf Schwangere mit Langzeitfolgen nach COVID-19 (bspw. Long-COVID), weiterzuführen. Insbesondere, um auch seltene, peripartale Zwischenfälle zeitnah zu erfassen, ist es geplant, die Tabellen zur Datenerhebung und die Informationen zum Register vor weiteren Erhebungen zu überarbeiten. (Vielen Dank an Frau Dr. Sitter für die Informationen.)

Register „Die schwangere und peripartale Patientin auf der Intensivstation“

Die Sektion Schock der DIVI bearbeitet seit einigen Jahren das Thema „Mutter und Kind“ im Schock. In diesem Zusammenhang entstand die Idee, ein Register „Die schwangere und peripartale Patientin auf der Intensivstation“ zu implementieren. Dieses Register soll primär unter der Federführung der DIVI organisiert werden, wegen der zu erwartenden Themenüberschneidungen hat es bereits Gespräche mit den Sprechern unseres Arbeitskreises gegeben. Prof. Standl aus Solingen, der Mitglied unseres Arbeitskreises und gleichzeitig Sprecher der Sektion Schock der DIVI ist, hat sich zusammen mit Prof. Annecke aus Köln besonders für dieses Vorhaben engagiert. Das Präsidium der DIVI hat das Projekt bereits im Dezember 2019 genehmigt und eine finanzielle Unterstützung zugesichert, in den nächsten Wochen soll mit der Umsetzung begonnen werden. Eine Vorstellung des Registers wird in der DIVI-Zeitschrift und auf dem DAC 2022 erfolgen. (Vielen Dank an Prof. Standl für die Informationen.)

CRONOS-Studie

Herr Prof. Pecks aus der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe der Uni Kiel stellte auf dem Online-Meeting die COVID-19 related neonatal and obstetric outcome Study in Germany (CRONOS), eine prospektive Kohorten/Registerstudie unter Beteiligung von 157 geburtshilflichen Kliniken in Deutschland sowie der Uniklinik Linz, vor. Eingeschlossen werden Frauen mit Nachweis einer SARS-CoV-2-Infektion in der Schwangerschaft. Erhoben werden COVID-19 spezifische und geburtshilflich-neonatologische Verläufe bis 6 Wochen postpartum. Daten der bisher mehr als 2400 eingeschlossenen Frauen bieten eine solide Grundlage zur Bewertung des Infektionsrisikos. Auffällig ist gerade unter den schwangeren Frauen die hohe Rate asymptomatischer Verläufe. Dies macht eine hohe Wachsamkeit des Personals, intensives Infektions-Screening sowie den konsequenten Gebrauch von Schutzmaßnahmen wie Masken erforderlich um die Übertragung auf Personal, Mitpatientinnen und Kind zu verhindern. Etwa 4% der Frauen in CRONOS sind von schweren Verläufen betroffen; bis zu 8% unter den symptomatischen Frauen. Das Risiko eines schweren Verlaufs steigt insbesondere in der zweiten Schwangerschaftshälfte. (Vielen Dank an Prof, Pecks für die Informationen.)

Kollegialer Austausch per Messenger

Dank des Engagements von Prof. Kranke besteht seit einiger Zeit die Möglichkeit, sich mit Kollegen über einen Messenger unkompliziert zu Fragen aus dem anästhesiologisch-geburtshilflichen Alltag auszutauschen. Die Gruppe ist inzwischen auf die Plattform Siilo umgezogen, eine Messaging-App speziell für medizinische Fachkräfte. Wer dabei sein möchte, kann sich gerne an Herrn Prof. Kranke wenden. (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)

Wir möchten in Zukunft die Homepage des Arbeitskreises ( Geburtshilfliche Anästhesie (dgai.de) noch stärker für Ihre Information nutzen. So ist es geplant, Antworten auf Fragen, die besonders häufig an den Arbeitskreis gestellt werden, auf der Webseite zur Verfügung zu stellen. Wir wollen außerdem auf interessante Veröffentlichungen zu geburtshilflich-anästhesiologischen Themen hinweisen und Termine von Tagungen, Kongressen und sonstigen Veranstaltungen veröffentlichen. Für alle diese Vorhaben sind wir auf Ihre Mitarbeit angewiesen. Wir freuen uns auf Fragen, Anregungen, Themenwünsche und Terminmitteilungen an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Herzliche Grüße aus Mainz, Würzburg und Hannover
Ihre/Eure Dorothee Bremerich, Peter Kranke und Susanne Greve
 

Kostenloses ESRA Webinar zur Geburtshilflichen Anästhesie

Kostenloses ESRA Webinar zur Geburtshilflichen Anästhesie
Donnerstag, 27.08.2020, 7pm


Nähere Informationen unter https://esraeurope.org/esra-webinar/

21. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium

21. Geburtshilfliches Anästhesiesymposium

Samstag, 7. März 2020, 09:30h
Klinikum der Universität München
Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

Nach gegenwärtigem Stand findet das Symposium statt.

Wir freuen uns auf Ihr Kommen!

pdf RGA Flyer 2020.pdf (2.55 MB)

COVID19 und Geburtshilfliche Anästhesie

Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,

in Anbetracht der aktuellen Pandemie-Situation treten vielfach Fragen im Zusammenhang mit Covid-19 und Geburtshilfe / Geburtshilflicher Anästhesie auf. Aus diesem Grund finden Sie unter den Links einige vorläufige Gedanken und Handlungsempfehlungen nationaler und internationaler Gruppen.

Diese sollen als Anregung dienen, sind aber keine offiziellen Empfehlungen der DGAI bzw. des Arbeitskreises Geburtshilfliche Anästhesie.

Viel Erfolg bei den anstehenden Herausforderungen!

pdf Atemweg Covid Punchlines 1.pdf (155 KB)
image C Section Image 1.pdf (102 KB)
pdf Interim Recommendations COVID19.pdf (787 KB)
pdf Kluge2020 Article EmpfehlungenZurIntensivmedizin.pdf (263 KB)
image Labor Analgesia Image 1.pdf (108 KB)
pdf Liang et al 2020 Acta Obstetricia et Gynecologica Scandinavica.pdf (347 KB)
pdf RCOG coronavirus covid 19 virus infection in pregnancy 2020 03 09.pdf (215 KB)